Paprika stammen ursprünglich aus Südamerika, Wildformen wurden bereits um 7.000 v. Chr. genutzt. Kolumbus brachte sie (vmtl. Chili) als Würzmittel “Pimienta” (Pfeffer) von seiner Reise nach Europa, über Jahrhunderte wurden tausende von Sorten in allen Größen und Schärfegraden gezüchtet — hier werden nur die milden Block- und Spitzpaprika beschrieben, Pepperoni und Chili findet ihr an dieser Stelle.
Wir haben folgende Sorten im Gewächshaus im Anbau (im Freiland klappt’s am Alpenrand nicht wirklich gut):
- Albaregia: Frühreife kleine Blockpaprika mit schweren, dickwandigen, hellgelben, auf Orangerot abreifenden Früchten, besonders im hellgelben Reifestadium für den Frischverzehr geeignet
- Corno giallo: leuchtend gelbe, süß-knackige Spitzpaprika
- Corno rosso: ertragreiche Spitzpaprika mit leuchtend roten, großen, dickwandigen und sehr geschmackvoll-süßen Früchten, die von Dunkelgrün auf Rot abreifen, mittelfrühe Sorte
- Pantos: große, dunkelgrüne, spät rotreifende, besonders schmackhafte Spitzpaprika mit enormer Wüchsigkeit und Gesundheit, dickwandig
- Sweet Chocolate: längliche dickfleischige Früchte, die recht früh von dunklem Grün nach schokoladenbraun-ziegelrot abreift. Auch grüne Früchte sind schon aromatisch.
- Violetta: große, dickwandige, knackige Blockpaprika, die von Tiefviolett über Grün nach Rot abreift, typisch fruchtiges Paprikaaroma
Verwendung
Gemüsepaprika werden unreif (grün, gelb) oder reif (rot) in der Küche verwendet — roh im Salat, eingelegt oder eingemacht, fermentiert, gekocht oder gefüllt. Gewürzpaprika (z.B. für Ungarisches Gulasch) haben wir unter Chilis gelistet, da sie meist leicht scharf sind. Die grünen Teile der Pflanze sind leicht giftig und sollten nicht verwendet werden — wie bei vielen anderen Nachtschattengewächsen. Oft werden reife Paprika besser vertragen als unreife.
Wirkung
Paprika/Chili/Peperoni enthalten unter anderem relativ viel Vitamin C, viele Flavonoide und Carotine. Die Schärfe liefert das Capsaicin, das einen Hitze- oder Schmerzreiz auslöst — je schärfer die Frucht, desto mehr Capsaicin enthält sie. Capsaicin wirkt verdauungsfördernd, bei äußerlicher Anwendung wärmend (z.B. in Wärmecremes/-pflastern gegen Rheuma und Gliederschmerzen) und hat antibiotische/desinfizierende Eigenschaften (Abtötung bakterieller Krankheitserreger und Pilze).
Ernteanteil
Paprika war/ist immer mal wieder in Ernteanteilen ab August enthalten.
Besonderheiten bei der Lagerung
Paprika lassen sich nicht lange lagern und sind kälteempfindlich — bei unter 10 Grad im Kühlschrank verlieren sie an Geschmack oder gammeln schnell. Daher lagert man sie am besten bei kühl-feuchten 10 – 16 Grad mit 90 – 95% Luftfeuchtigkeit in der “Speis”, im Keller oder notfalls bei etwas höherer Raumtemperatur in der Küche. Dünnfleischige, trockenere Sorten halten etwas länger als dickfleischige — am besten innerhalb einer Woche verbrauchen oder trocknen.